Parallelentwicklungen

Wenn das Buchcover eines Romans mit Hautfarben in verschiedenen Nuancen gestreift ist, weckt das die Erwartung, dass die Hautfarbe zum handlungstragenden Thema gemacht wird. Nur erfüllt der Roman „Brüder“ von der deutschen Autorin Jackie Thomea diese Erwartung nicht. Es geht um mehr, es geht um das Gesamtpackage des Lebens. Wir kommen mit gewissen Voraussetzungen in…

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Gene und Gesellschaft

An diesen besonderen Roman habe ich im Sommerurlaub mein Herz verloren: „Mädchen, Frau, ect.“ von Bernardine Evaristo. Er ist inhaltlich warmherzig, sprachlich einzigartig und gleichzeitig auf der Höhe des kulturellen Diskurses. Mehr kann ich mir von einem Roman nicht wünschen. Ach ja, da ist noch ein Pluspunkt! Wie schon der Titel verrät, geht es um…

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Überlänge

Lebensfilm Es gibt Filme, die begleiten einem das ganze Leben. Mein Lebensfilm ist „Jenseits von Afrika“. Ich träume mich einmal im Jahr in diesen Film hinein. Ich bin dann Karen Blixen, die auf ihrer Farm in Kenia durch all die spannenden und schmerzlichen Erfahrungen muss. Je nach dem, wo ich im Leben gerade stehe, gibt…

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Mütter am beruflichen Abstellgleis

Irgendwann brauchen Kinder nicht mehr ständige Aufmerksamkeit von den Eltern. Irgendwann haben sie ein eigenes Sozialleben, an dem man nur mehr als Hinbringerin, Abholerin oder als Jausenversorgerin teilnimmt. Ihre Freizeit verbringen Kinder lieber mit anderen Kindern. Und das ist gut so. Aber womit verbringen Mama oder Papa dann die wiedergewonnene Zeit? Die amerikanische Autorin Meg…

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Baum fällt!

Die preisgekrönte Amerikanische Autorin Annie Proulx kann mehr, als nur Kurzgeschichten über schwule Cowboys (Brokeback Mountain) schreiben. Aus hartem Holz Die über 80jährige Autorin beherrscht auch die große Form des monumentalen Romans. „Aus hartem Holz“ heißt ihr letzter Wälzer, dessen Geschichte die studierte Historikerin Proulx 1693 beginnen lässt. Die zwei junge, arme Franzosen René Sel…

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Obamas Ausstrahlung – Teil 2

Im zweiten Teil des Dreiteilers über Barack Obamas Präsidentschaft stelle ich einen Roman vor. Teil 2: Americanah Die Nigerianerin Chimamanda Ngozi Adichie verfasste den Roman „Amerianah“ ebenfalls zur Amtszeit von Präsident Obama. Die Autorin ist in Nigeria aufgewachsen und dann nach Amerika ausgewandert. Das Setting im Roman ist ähnlich gelagert. Die Hauptfigur Ifemelu wächst in…

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Obamas Ausstrahlung – Teil 1

Vor kurzem habe ich drei Bücher gelesen, die zwei gemeinsame Nenner haben: alle drei Bücher haben die Präsidentschaft von Barack Obamas zum Thema und ihre Autoren haben dunkle Hautfarbe. Ich verpacke die drei Werke, die unterschiedlichen Genres angehören, in einen Blogbeitrags-Dreiteiler. Heute, am Montag, starte ich mit Michelle Obamas Autobiographie. Michelle Obama erklärt in „Becoming…

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Durst

Der Roman „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde hat mich sehr durstig gemacht. Es ist der zweite Band ihres Klimaquartetts, der letzte, der derzeit auf Deutsch erschienen ist. Mit ihrem ersten Buch „Die Geschichte der Bienen“ habe ich im Frühling mein Lesefasten gebrochen. In „Die Geschichte des Wassers“ gibt es zwei Erzählstränge. 2017 erfährt…

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Indien, das sind die Menschen

Ich habe „Indien – Land des Aufruhrs“ vom Nobelpreisträger V.S.Naipaul gelesen und diese umfangreiche Reportage ist fast 30 Jahre nach dem Erscheinen noch immer absolut lesenswert für Europäer, die das vielfältige Land besser verstehen wollen.

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Südstaatenmädels

Gefühlt haben wir heuer schon seit zwei Monaten Sommer, doch diese Woche ist erst der offizielle Sommerbeginn. Heute empfehle ich zwei Südstaatenromane. „Wer die Nachtigall stört…“ von Harper Lee und „Der kleine Freund“ von Donna Tartt können unsere Gedanken an schwülen Sommerabende erfrischen.

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Alt, aber gut

Was kann man von den Romanen des amerikanischen Autors John Williams erwarten? Er lebt mittlerweile nicht mehr, der Höhepunkt seines Schaffens war in den siebziger Jahren. Was macht einen Roman zeitlos? Seit meinem Lesefasten bin ich wieder extrem kritisch, was die Romanqualität angeht. Mindestens drei Bücher habe ich seither nur angelesen und sofort in die…

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Zeitverzögertes Weinen

In „Schlafen werden wir später“ von Zsuzsa Bánk dürfen wie die E-Mails von Márta und Johanna lesen. Müsste ich eine Wetterstimmung für dieses Buch festlegen, wäre es ein verregneter, windiger Novembertag. Klingt nicht sehr einladend für einen Roman, oder? Im Leben scheint nicht immer die Sonne. So ist es auch bei den beiden Freundinnen Márta…

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Die Bienen verstummen

Zum Frühlingsdurchbruch präsentiere ich heute den Bestseller „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde, der sich gut in meinen Umweltschutzschwerpunkt einreiht. Der Roman „Die Geschichte der Bienen“ wird in drei Erzählsträngen aufgeteilt, in jedem davon geht es um Menschen und ihre Beziehung zu Bienen. Der Protagonist der ersten Geschichte ist William, das Handlungsjahr 1852. William…

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Die zweite Erde

Bauen wir uns die Welt, wie sie uns gefällt? Im Roman „Die Terranauten“ betrachtet T.C. Boyle sehr unterhaltsam ein vom Menschen konstruiertes, geschlossenes Ökosystem. Im süßen Animationsfilm „WALL.E – Der Letzte räumt die Erde auf“ ist die Hauptfigur ein kleiner, etwas verrosteter Roboter, dessen Aufgabe es ist, Müll zu sammeln und zusammenzupressen. Fleißig fährt er…

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Das Fangirl im Literaturhaus

Das Literaturhaus Wien bescherte mir im Dezember einen wunderbaren Abend, es war der Samstag der Erich Fried Tage mit dem Schwerpunkt auf Graphic Novels. Fünf tolle Autoren waren hintereinander am Programm. (Das Programm hätte für ein Graphic-Novel Festival über ein halbes Jahr gereicht). Die ersten beiden Künstler Scott McCloud und Bastien Vivès verpasste ich leider,…

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Gewellte Buchseiten während der Monsunzeit (Books got soft und wavy between their covers.)

Arundhati Roy hat bis jetzt zwei Romane geschrieben „Das Ministerium des äußersten Glücks“ und „Der Gott der kleinen Dinge“, eines der beiden Bücher werde ich nicht mehr hergeben. Arundhati Roy hat Geduld. Die ließ nach ihrem ersten Roman zwanzig Jahre vergehen, bevor nun ihr zweiter Roman erschien. Natürlich ist die indische Autorin nicht von der…

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Der Sinn der Lesekrise

Wenn das Lesen gerade nicht recht funkt Wenn man ein gutes Buch ausgelesen hat und versucht ein neues anzufangen, dann kann es vorkommen, dass einem die Lesekrise überfällt. Das neue Buch wirkt schal und abgeschmackt und das nächste, das man zur Hand nimmt auch, und das nächste auch. Und man mag schon gar keines mehr…

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Zeitgenössisches jüdisches Zweifeln

Zwei Möglichkeiten wie ein jüdisches Leben im gegenwärtigen Amerika aussehen kann, zeigen Deborah Feldman in „Unorthodox“ und Jonathan Safran Foer in „Hier bin ich“. „Ich lebe also nicht mein eigenes Leben?“ „Nein.“ „Und wessen Leben lebe ich?“ „Vielleicht das, was sich dein Vater oder dein Großvater sich unter deinem Leben vorgestellt haben. Vielleicht auch du…

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Der Alltag mit Kindern, Büchern und Sorgen

Karl Ove Knausgård will nach seinem letzten Band „Kämpfen“ nicht mehr Schreiben und erklärt auf 1269 Seiten warum Ich hatte mir vorgenommen, nichts mehr über Knausgård zu schreiben, weil ohnehin in jeder Zeitung davon zu lesen war. Dann dachte ich, ich schreibe nur eine kurze Empfehlung, aber kurz und Knausgård passen nicht zusammen, scheint es…

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