Minimalismus 2020

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Ich habe mir für 2020 vorgenommen, einen großen Schritt in Richtung Minimalismus zu tun.

Was ist Minimalismus überhaupt?

Der Amerikanische Minimalist Joshua Becker definiert den Begriff so:

„Minimalism is intentionally living with only the things I really need—those items that support my purpose. I am removing the distraction of excess possessions so I can focus more on those things that matter most.“

(In seinem Blogbeitrag führt er die Punkte noch weiter aus.)

Frei übersetzt, geht es ihm um ein bewusstes Leben mit Dingen, die er braucht. Das sind die Gegenstände, die sein Anliegen unterstützen. Er will Ablenkung vermeiden, um sich auf die Dinge zu konzentrieren, die ihm am Wichtigsten sind.

Kurz gesagt, geht es um einen Fokus auf das Wichtige im Leben. Das hört sich doch gut an?

Ich lege Minimalismus ähnlich aus. Es geht mir nicht, um eine gewisse coole Ästhetik oder eine streng festgelegte maximale Anzahl von Gegenständen, die ich besitzen darf. Es wird mir darum gehen, herauszufinden, wieviel ich brauche. Ich will für die Gegenstände in meinem Leben das für mich richtige Maß finden.

Warum ist das für mich wichtig?

  • Ich will bei den geplanten Umbauarbeiten möglichst wenig zum Herumräumen und Zwischenlagern haben.
  • Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit Zero Waste, wobei ich in der Umsetzung nicht streng bin. Aber Zero Waste hat mir ein Gefühl dafür gegeben, was genug sein könnte. Nun will ich in die Tiefe gehen.
  • Auch mein „Jahr der Fülle“ hat dazu beigetragen, dass ich das Gefühl habe, mir fehlt nichts. Im Gegenteil der Konsumverzicht hat mir gezeigt, ich habe zu viel. Und vieles was ich „für den Fall“ aufhebe, der nie eintritt, ist eigentlich verschwendet.
  • Ich habe eine Hausstauballergie und will die Flächen, wo sich Staub ansammeln kann, reduzieren.
  • Ich will leichter putzen und aufräumen können.
  • Ich will mehr Zeit für wichtigere Dinge als Dinge haben: Zeit zum Zeichnen, Zeit zum Schreiben, Zeit zum Spielen, Zeit zum Bewegen und natürlich Zeit zum Lesen.
  • Ich habe festgestellt, dass die Kinder mit den wenigsten ihrer vielen Spielsachen wirklich spielen. Ich will sie motivieren, sich von Dingen zu trennen.
  • Ich will mein Leben einfacher machen. Es ist schon überall soviel Trubel. Ich will es zuhause ruhig, klar und entspannt haben.
  • Ich will herausfinden, was das Wichtigste ist und wohin meine Lebensreise in den nächsten Jahren gehen wird.

Meine Strategien dafür:

Aufbewahrungfläche reduzieren

  • Ein Ladenschrank bricht vor Altersschwäche schon fast ein. Er wird nicht ersetzt.
  • Ein unpraktischer Wohnzimmerschrank muss ebenfalls dem Umbau weichen. Auch der soll nicht ersetzt werden.
  • Die Medikamente sollen in einem unserer zwei Apothekerschränke Platz haben. Der andere wird weggegeben.

Damit haben wir weniger Aufbewahrungsmöglichkeiten und müssen dafür das Zeug, das da drinnen ist, entweder weggeben oder woanders unterbringen, wo wir auch noch Platz schaffen müssen.

Ausmisten nach Marie Kondo

Ich werde mich wieder bei jedem einzelnen Gegenstand in unserer Wohnung fragen, ob er mich glücklich macht, wie es die japanische Aufräumexpertin Marie Kondo empfiehlt. Ihre Methode funktioniert einwandfrei. Ich habe schon einmal die ganze Wohnung auf Glücksgefühle hinterfragt.

Nun wird wieder ein Durchgang des Aussortierens fällig. Da ist weiß, dass mich die letzte große Aufräumrunde sehr viel Kraft gekostet habe, habe ich diesmal vor, das große Vorhaben in möglichst kleine Häppchen aufzuteilen (zB. Nur die kurzärmeligen T-Shirts auf einmal, nicht gleich die gesamten Oberteile). Das will ich in kleinen Zeitfenstern Zwischendurch erledigen.

Capsule Wardrobe

Ich habe vor, meine Garderobe so zusammenzustellen, dass alles zu allem passt und die unpassenden, alten Stücke noch auszutragen. Mit dem Austragen wird mir das Vorhaben wahrscheinlich erst gegen Ende des Jahres gelingen. Ein passendes Material zum Definieren des eigenen Kleidungsstils habe ich auf Privatliteratur schon im letzten Jahr vorgestellt.

Regel: Eines rein, Eines raus

Für jedes neue Buch muss eines gehen. (Idealerweise sogar mehrere.) Dasselbe Prinzip wende ich auch bei anderen Gegenständen an. Im Küchenbereich wird das eher auf einen Ersatz hinauslaufen. Ist die Müslischüssel gebrochen, wird genau eine neue angeschafft. Diese einfache Regel soll verhindern, dass sich der freigewordene Platz gleich wieder füllt.

Weiter denken

Ich will verwenden können, nicht besitzen. Weil es im Buchbereich im letzten Jahr so gut funktioniert hat, sich Bücher nur mehr auszuborgen, will ich das Prinzip weiter verfolgen. Da muss ich mein Denken noch ein wenig ausweiten, aber es gibt schon genug Initiativen, die das Ausborgen von Gebrauchsgegenständen erleichtern und ich habe ja eine große Familie und umweltbewusste Nachbarn.

Lesebegleitung

Es wird unvermeidlich sein, dass ich auch auf Privatliteratur ein paar Bücher und Blogs zum Thema Minimalismus vorstellte und berichte, wie es mir ergeht. Einige relevante Bücher findest du bereits in dieser Zusammenstellung aufgelistet.

Ich bin motiviert!

Kannst Du auch etwas mit der Idee von Minimalismus etwas anfangen?