Gemütlicher Advent

Ich habe letzte Woche den Ratgeber „Slow – einfach leben“ von Brooke McAlary empfohlen. Zum Thema einfacher, bewusst leben erzähle ich dir heute, wie ich versuche, mir eine gemütlich Adventszeit zu machen.

Worum geht es zu Weihnachten?

Für mich geht es zu Weihnachten um Familie und Liebe. Die Ankunft von Jesus soll zeigen, dass Gott uns liebt, dass er sich kümmert. So sollen wir Menschen uns ein Vorbild nehmen und auch zeigen, dass wir uns lieben und uns umeinander kümmern, es geht also um das Zwischenmenschliche, um unsere Beziehung untereinander. Wir nehmen uns Zeit, uns zu treffen und wollen schöne, harmonische Stunden miteinander verbringen. Verknüpft ist das Zusammensein mit einer Vorbereitungszeit ,dem Advent, und dem eigentlichen Weihnachtsfest. Dazu gehören etliche Traditionen. Ich nehme mir die Freiheit, die, die ich mag mitzumachen, aber auch einige wegzulassen.

Was ich mache, um eine ruhige Adventszeit zu haben:

Planung

Die wichtigste Regel ist, rechtzeitig mit der Planung beginnen. Alle Aufgaben in Ruhe durchdenken, Listen schreiben, Aufgaben verteilen, erledigen, Listen abhaken. Ich glaube eine gute und zeitgerechte Planung, ist das große Geheimnis, wie Weihnachten entschleunigt werden kann. Je früher ich weiß, was alles zu tun ist, desto weniger komme ich ins trudeln, desto mehr kann ich das Besorgen in den Alltag integrieren und auch im Fall noch einen Plan B ausarbeiten.

Geschenke

Die Kinder dürfen eine Wunschliste an das Christkind schreiben. Wir Eltern verteilen dann die Wünsche an die Verwandten. So bekommen wir keinen unnötigen Krempel, sondern nur solchen, den sich die Kinder wirklich wünschen. 😉

Ein Empfehlung dazu: die Wunschliste wird durch Werbung stark beeinträchtigt. Die Kinder reagieren darauf sehr massiv. Ich versuche sie daher in der Vorweihnachtszeit DVDs und aufgenomme Serien ohne Werbung schauen zu lassen.

Wir Erwachsenen spielen das Wichtelspiel. Die Namen aller Mitspieler werden in einen Topf geworfen, jeder in der Runde zieht einen Zettel. Er darf dann denjenigen beschenken, dessen Name auf dem gezogenen Zettel steht. Er muss also nicht 8, sondern nur 1 Geschenk besorgen. Bei uns bleibt es geheim, wer wessen Wichtel ist, das macht das Spiel spannend. Und jeder darf auch seine Wünsche in der Familien WhatsApp-Gruppe bekanntgeben, damit aus Verlegenheit nichts unnötiges erstanden wird. Bevor aber ich etwas schenke, wovon ich nicht sicher bin, ob der Beschenkte damit glücklich sein wird, schenke ich lieber Gutscheine.

Generell versuche ich die Geschenke so weit als möglich in lokalen Geschäften zu kaufen. Bei manchen Geschenken kann man auch auf die Suche nach gebrauchter Ware machen. Das braucht nur etwas Zeit. (siehe Punkt 1 Planung). Die erste Buchbestellung habe ich schon von den Buchhändlerinnen meines Vertrauens abgeholt.

Verpacken

Ich verpackt Geschenke nur mehr in Papier, dass ich schon zuhause habe: also altem, schon benutztem Geschenkspapier, Zeitungspapier, Backpapier oder wiederverwendbaren Geschenkssackerl. Manche Geschenke bekommen auch nur eine schöne Masche aus meinem Bänderfundus. Die Nikolaussackerl habe ich selbst gebastelt, die Füllung leider nicht.

Adventkalender

Ich wollte auch heuer wieder unseren selbstgemachten Adventkalender befüllen, aber die Kinder wollten ein kommerzielles Produkt und ich habe es ihnen durchgehen lassen, weil unser selbstgemachter überholt und neugestaltet hätte gehört, aber ich nicht rechtzeitig damit begonnen habe. (Siehe Planung)

Meinen Arbeitskolleginnen spendiere ich einen netten Tee-Adventkalender.

Jostein Gaarder "Das Weihnachtsgeheimnis"

Ich lese den Kindern täglich aus Jostein Gaarders „Das Weihnachtsgeheimnis“ vor (Illustrationen Hildegard Müller). Das Buch funktioniert wie ein Adventskalender, für jeden Tag ist ein Kapitel vorgesehen. Das ist eine leicht seltsame Erzählung, die Elemente der biblischen Weihnachtsgeschichte aufgreift, und dabei auch spannend ist. Auch über die Weihnachtsgeschichte haben wir ein schönes Kinderbuch: „Das Weihnachtskind“ von Rose Lagercrantz und Jutta Bauer. Und das Weihnachtsliederbuch „Meine schönsten Weihnachtslieder“ von Regine Altegoer ist bei uns im Advent ständig im Einsatz.

Kekse

Wir backen selber Kekse, an einem Tag, wenn alle entspannt sind und sonst nichts geplant ist. Lebkuchen und eine Sorte (die mit dem super Mürbteig) sollte sich ausgehen, und wenn nicht, ist es auch gut. (Tipp: Wir backen auch Kekse mit 15-20% weniger Zucker als im Rezept steht. Das fällt niemandem auf und tut uns gut)

Adventkranz

Wir verwenden schon seit Jahren den gleichen Adventkranz. Das Gestell wurde aus Hufeisen von meinem Bruder (Beruf: Hufschmied) zusammengeschmiedet. Wir dekorieren ihn jährlich neu mit einigen Zweigen und ausgewählten Stücken aus unserer Weihnachtsdekorationskiste. Dann bekommt er noch neue Kerzen. Fertig.

Christbaum

Wir lassen uns einen lebendigen Christbaum liefern, der nach dem Fest wieder abgeholt und eingepflanzt wird. Und mit dem Nachbarn machen wir auch noch „Christbaumsharing“. Da wir zum heiligen Abend und ein paar Tage danach nie zuhause sind, steht in dieser Zeit unser Baum bei den Nachbarn und dann, wenn sie zu ihren Verwandten fahren, kommt er zu uns zurück. Und dekoriert wird er schon seit über zehn Jahren mit denselben indischen Kugeln und diversen Bastelein unserer Kinder.

Festmahlzeiten

Wir sind am Heiligen Abend und zu den Feiertagen netterweise immer bei unseren Familien eingeladen, das heißt, ich muss kein Essen vorbereiten. Damit aber niemand Stress hat, wird bei unseren Familien oft am heiligen Abend nur kalte Platte serviert. Wichtig ist, dass wir gemütlich zusammensitzen und plaudern.

Was ich auslasse:

Christkindelmärkte

Ich habe kein Bedürfnis, mit tausenden anderen Menschen mich durch dieMenge schieben zu lassen, um einen picksüßen Punsch zu ergattern und dabei zu frieren.

Weihnachtsveranstaltungen- und feiern

Manche Feiern sind schön, die nehme ich gerne war, wie die Kindergartenweihnachtsfeier oder der Umtrunk bei den Nachbarn. Manche lassen sich nicht vermeiden, wie die Büroweihnachtsfeier, die halte ich kurz. Aber ich muss nicht bei jeder Veranstaltung dabei sein. Und ich muss auch nicht alle meine Freund in der Adventszeit auf einen Punsch treffen. Das Leben geht auch noch nach Weihnachten weiter. Lieber habe ich ruhige Leseabende. Oder Tage, an denen ich spontan machen kann, wonach mir gerade ist.

Black Friday

Ist für mich ein Kauf-nichts-Tag, den ich nicht verstehe. Warum müssen wir das amerikanische Thanksgiving mit Ausverkäufen und Preisreduktionen feiern. Ich kaufe generell wenig und dann auch nur das, was ich wirklich brauche, und nicht das was gerade im Angebot ist, und ich noch nicht recht weiß, was ich damit soll.

Zum Schluss noch Ganzjahrestipps, um den Geist von Weihnachten weiterzutragen:

Spenden

Ich spende nicht nur zu Weihnachten. Ich kaufe den hiesigen Augustinverkäufer regelmäßig die Obdachlosenzeitung ab, ich spende an kirchliche Organisationen und für den Umweltschutz. Das ist mich das ganze Jahr über wichtig. Denn mir geht es gut, ich kann leichten Herzens etwas abgeben.

Danke-Box

Die Danke-Box ist eine Schuhschachtel mit einem Schlitz oben. Die Idee ist, dass jeder von unserer Familie täglich auf einem Zettel festhält, wofür er heute dankbar war. Er muss den Zettel niemanden zeigen, es darf gezeichnet werden oder einem Erwachsenen diktiert werden. Die Zettel werden in die Danke-Box eingeworfen. Und irgendwann werden wir auf einen Haufen Dinge zurückblicken, auf die wir dankbar sein können. In der Praxis vergessen wir ein paar Wochen auf diese Praxis und dann aktivieren wir das Dankeszettelschreiben wieder.

Alles, was ich brauche, habe ich schon.

Mit dem Motto von Fleur Wöss, bleibe ich entspannt und dankbar.

Schönen Advent!

Erzähle mir doch, was du machst, um einen angenehmen Advent zu haben.