Wasser sparen

Ich wanderte an den letzten zwei Wochenende durch den Wienerwald. Und ich kann sagen, dem Wald geht es nicht gut. Der Boden ist staubtrocken also wirklich so trocken, dass er staubt. Die Blätter sind leicht zusammengerollt und ohne Kraft, viele werden schon fallengelassen. Die Luft ist nicht wie sonst im Wald. Sie gibt auch keine Kraft mehr. Der Wald leidet.

Warum?

„Das Sommerhalbjahr 2018 fiel auch sehr trocken aus. Im Westen Österreichs zeichnet sich für den Zeitraum April bis September einer der geringsten Werte seit Beginn der Niederschlagsmessungen im Jahr 1860 ab. In der österreichweiten Auswertung ist es mit 15 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel das trockenste Sommerhalbjahr seit 2003.“ ZAMG. https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/waermstes-sommerhalbjahr-der-messgeschichte

Was mich wundert, dass diese Trockenheit kaum in den Medien thematisiert wird. Und meiner Meinung nach, wäre dann der nächste Schritt die Menschen hinsichtlich des Wasserverbrauchs zu sensibilisieren.

Also erzähle ich heute, was ich mache, um Wasser zu sparen

Der Wasserverbrauch eines Haushalts ist üblicherweise so verteilt, dass der größte Wasserverbraucher die Toilette ist, dann folgt die Waschmaschine, dann das Wasser zum Duschen und zur Körperpflege, dann folgt Putzen und Geschirrwäsche, und eine geringere Menge brauchen wir zum Trinken und zum Kochen.

Grau- und Brauchwasser

Ich hätte gerne eine professionelle Grauwasseranlage für unsere Toilette, die das gebrauchte Wasser von der Dusche oder der Waschmaschine nochmals für die Toilettenspülung verwenden. Da wir aber in einer Wohnung leben, ist die Nachrüstung nicht möglich, denn dafür wird ein Tank benötigt, für den wir keine Fläche haben. Was tun?

Was ich praktiziere, ist, wenn ich mit meinen Kindern zu einem Ausflug oder einem Besorgungsgang aufbreche, besuchen wir alle drei nochmal das WC, dabei wird nur 1x gespült.

Einen Versuch habe ich noch unternommen, einen Behälter mit gebrauchtem Wasser am WC aufzustellen und wie in Indien dann mit einen Becher daraus zu schöpfen um nachzuspülen. Das hat sich mit zwei wassernarrischen Kindern gar nicht bewährt. Aber Wasser aus der Fußbadwanne kann getrost für ein- oder zweimaliges Spülen verwendet werden.

Einen Grauwasserbehälter habe ich noch in meinem Haushalt, und zwar in der Küche. Dort kommt Wasser aus nicht ausgetrunkenen Trinkflaschen und abgestandenes Wasser aus dem Teekocher oder aus der Leitung in der Früh hinein. Das bekommen später die Pflanzen.

Was ich schön öfter gemacht habe, ist, wenn ich eine größere Menge Kräuter oder Gemüse wasche, dass ich in das Waschbecken eine große Schüssel stelle, um damit das Wasser aufzufangen und dann weiter zum Blumengießen zu verwenden.

Allerdings könnte ich das alles viel konsequenter machen.

Wäsche waschen

Bei uns fällt sehr viel Schutzwäsche an. Zwei Kinder, ein Garten, ein sportlicher Mann und eine eitle Frau, die nicht jeden Tag mit der selben Kleidung ins Büro kommen möchte, füllen fast jeden zweiten Tag eine Waschmaschine.

Was tun?

Ich betrachte die Kleidung genau bevor sie zur Schmutzwäsche kommt. Sieht sie noch sauber aus und riecht sie noch gut, dann kommt sie an einem Platz für gebrauchte Wäsche. Dieser Platz ist bei mir ein Kleiderhängeleiste an der Schlafzimmertür. Dort werden dann zum Beispiel einmal getragene Hosen aufbewahrt, die ich dann erst in drei Tagen oder einer Woche wieder im Büro anziehen will. Ich habe eine extra Kleidung für zuhause. Hier habe ich keine Hemmungen eine Hose auch mal eine Woche lang zu tragen, denn ich benutzt sie ja nur täglich 2-3 Stunden. Bei den Kinder hilft es oft, einen Fleck händisch herauszuwaschen, dann geht es noch einen Tag. Bei der verschwitzten Sportkleidung hilft gar nichts, außer die Waschgänge nach Möglichkeit so zu planen, dass man mit dem Waschen nur noch auf das verschwitzte Sportgewand warten und dann sofort aufdreht.

Duschen und Körperpflege

Dass Duschen weniger Energie, als Baden verbraucht, ist mittlerweile ohnehin überall bekannt. Wenn wir uns Bäder gönnen, dann so wie, wir es schon als Kinder gemacht haben: hintereinander. Da braucht es nur noch ein wenig mehr warmes Wasser, ein wenig Überwindung und dann geht das schon. Die Kinder sollte man aber unbedingt vor einem Wannenbad aufs WC schicken, wenn man vorhat, das Wasser nach ihnen noch zu nutzen.

Beim Duschen drehe ich beim Shampoonieren und Einseifen das Wasser aus. Manchmal braucht es auch keine volle Dusche um sich wieder frisch zu fühlen, Füße waschen oder eine „Katzenwäsche“, wie meine Oma es genannt hat, mit einem Waschlappen tun es auch.

Putzen und Geschirrwaschen

Beim Putzen habe ich ehrlich gesagt noch nicht viel über meinen Wasserverbrauch nachgedacht. Ich verwende einen Kübel Wasser versehen mit Essig oder einem Putzmittel, damit schaffe ich das meiste. Aber auf dieses Thema werde ich in Zukunft achten.

Es heißt, dass der Geschirrspüler weniger Wasser verbraucht, als man es bei Handwäsche tun würde. Ich bin ehrlich gesagt noch nicht überzeugt davon. Da müsste ich einmal Tests anstellen. Beim Abwaschen würde es schon helfen, das mit gefülltem Waschbecken zu tun, anstatt wie es es schändlicherweise oft mache, unter fließendem Wasser. Ja, hier kann ich mich definitiv verbessern.

Kochen und Trinken

Beim Kochen achte ich darauf, dass ich nicht zuviel Wasser aufkoche wenn ich zum Beispiel Nudeln oder Würstel mache. Über abgekühltes Erdäpfelkochwasser freuen sich die Pflanzen.

Unsere Gläser befüllen wir aus einem Wasserkrug, um nicht jedes Glas einzeln zu befüllen und dabei zwischendurch immer das Wasser frei laufen lassen. Zudem hat jeder von uns in der Familie einen eigenen, von den anderen unterscheidbaren Trinkglastyp. Auch für Gäste haben wir eine eigen Art von Gläsern, damit wir sie nicht verwechseln und somit länger verwenden können, ohne sie zu waschen. Da ich Tee ohne Zucker trinke, kann ich auch Teehäferl öfter als einmal verwenden. Ich habe auch eine eigenen Tasse, die jeder in der Familie kennt und nur ich entscheide, wann sie zur Wäsche muss.

Garten

In einem Gemeinschaftsgarten mit freilaufenden Kleinkindern traut sich noch niemand einen Regenwassersammeltonne aufzustellen. Auf der Terrasse habe ich eine Gießkanne mit einer weiten Öffnung oben, in die es gut regnen kann. Sie wurde seit Monaten nicht mehr auf diese Weise befüllt.

In der Permakultur- Landwirtschaft wird versucht, möglichst die Pflanzen nicht durch gießen zu verwöhnen. Hier wird der Boden gemulcht, also mit organischem Material abgedeckt, so hält er die Feuchtigkeit länger und trocknet nicht so schnell aus. Auch etwas, was ich im nächsten Gartenjahr probieren werde.

Pritscheln

Um das endlose Herumspritzen mit dem Gartenschlauch, in dem sich Kinder ja verlieren können, zu unterbinden, stelle ich meinen Kindern einen Babybadewanne in den Garten, die mit Wasser gefüllt wird. Das reicht, um Spritzpistolen zu befüllen, mit Bechern herumzuleeren, hineinzusteigen, sogar um sich hineinzusetzen. Das Wasser, das nach dem Pritscheln noch in der Wanne ist, bekommt das Gartenbeet.

Der unsichtbare Wasserverbrauch

Wusstest du, dass auch für Kleidungsproduktion Unmengen von Wasser von Nöten ist? Du hilfst also mit dem Austragen deiner Kleidung, der Verwendung von gebrauchter Kleidung oder dem Kauf von bewusst mit weniger Wasserverbrauch produzieren Kleidung deinen Wasserverbrauch zu senken.

Sicher gibt es noch viele Dinge, an die ich jetzt nicht denke.

Was machst du?