1, 2, 3, plastikfrei

Jausenboxen aus Edelstahl,
ein Salatbesteck aus Holz,
Glastrinkhalme,
ein gläserner Messbecher,
Aufbewahrungsgläser mit Bügelverschluss,
Seife statt Duschbad,
Stoffbinden und -slipeinlagen,…

Was diese Dinge gemeinsam haben ist, dass sie in meine Wohnung kamen, weil ich versucht habe Plastik aus meinem Leben verschwinden zu lassen. Ich begann damit in der Küche im Zuge meine Zero Waste- Umstellung. Denn irgendwie ist es widersinnig Lebensmittel soweit als möglich ohne Plastikverpackung zu kaufen, um sie dann in Plastikbehältern aufzubewahren. Schon klar, die Plastikaufbewahrungsbehälter belasten die Umwelt nicht so stark, weil ich sie nicht nach einmaligen Gebrauch wieder wegwerfe. Aber die Plastikbehälter belasten meine Gesundheit. Wie?

90% der Menschen haben Plastik im Blut.* Das ist doch echt gruselig.
Wie kommt es da hinein? Erstens über die Atmung, denn die Weichmacher im Plastik verdampfen mit der Zeit. Wir atmen sie ein und das Plastik wird gleichzeitig spröder. Es kann absplittern, lässt sich abreiben und gelangt so in unsere Nahrung. Es wird bei der Lagerung von Lebensmittel aufgenommen. Auf die Haut schmieren wir mit herkömmlicher Kosmetik sogar freiwillig Plastikprodukte. Und wir wickeln uns auch noch in Plastikkleidung ein. Die gesundheitlichen Konsequenzen können vielfältig sein: hormonelle Beeinträchtigung, Atemwegserkrankungen, Blasen-Nierenschäden und viele mehr.

„Besser leben ohne Plastik“

Auch wenn man sich dessen bewusst ist, ist es nicht immer einfach Plastik zu vermeiden.
Das handliche Buch „Besser leben ohne Plastik“ von Anneliese Bunk und Nadine Schubert zeigt Alternativen auf. Es schafft zuerst ein ein Bewusstsein für das Thema und bietet dann leicht umzusetzende Lösungsmöglichkeiten. Viele Dinge können leicht ersetzt werden (Stoffeinkaufssackerl, Getränke in Glasflaschen, Beewraps statt Frischhaltefolie,…) oder einfach selber gemacht werden. (Peeling, Putzmittel, Heilmittel,…) Alle Bereiche des Lebens werden durchgearbeitet, von Kindern, über Haushalt, Textilen, Gesundheit,… . Ein Schwerpunkt liegt klar auf Rezepten für Nascherein, süße und salzige. Damit hat das Buch mich Naschkatze auf jeden Fall schon überzeugt.

„Wie wir es schaffen, ohne Müll zu leben“

Am Projekt Plasikfreiheit versuchen sich auch Hannah Sartin und Carlo Krauss. Das deutsche Paar hat ein Zero Waste Buch mit dem Titel „Wie wir es schaffen, ohne Müll zu leben – Zero Waste als Lifestyle“ geschrieben. Die beiden Autoren beziehen sich auf die 5 Zero Waste Kategorien von Bea Johnson (Refuse, Reduce, Re-use, Recycle und Rot) und führen auch Shia Su in der Literaturliste. Sie decken damit auch die in Zero Waste Büchern üblichen Themen ab, aber ihr Buch hat zwei klare Stärken. Hannah und Carlo haben zwei Töchter, damit bieten sie viele Lösungen, wie ein Zero Waste Leben mit Kindern funktionieren kann und sie kochen richtig gerne. Daher gibt es in diesem Bereich viele wirklich liebevolle Rezepte zum Selbermachen von Lebensmitteln. Und zudem betreibt das Paar betreibt den Unverpacktladen „OHNE“ in München und führt einen Blog.
Wieder gute Vorbilder!

Meine plastikfreie Umstellung ist noch lange nicht abgeschlossen. Woran ich noch arbeite? Ersatz von Acrylfarben, von Überraschungseiern, von Stiften und Schreibzeug, von technischen Geräten, von Sportkleidung, von einer Geschirrabtropftasse, von einer Zitronenpresse und vielem mehr.


* Quelle: „Besser Leben ohne Plastik“ S13

Anneliese Bunk und Nadine Schubert
„Besser Leben ohne Plastik“
Oekom Verlag
112 Seiten, München, 2016
ISBN-13: 978-3-86581-784-6
Preis: 12.95 € (D)

Hannah Sartin, Carlo Krauss
„Wie wir es schaffen, ohne Müll zu Leben – Zero Waste als Lifestyle“
mvgverlag
Softcover, 176 Seiten
Erschienen: Januar 2017
ISBN: 978-3-86882-721-7
Preis: 16.99 € (D)