Notizen in fremden Büchern

Heute geht es um ein Thema, das Bibliothekarinnen freuen wird, Verleger vielleicht weniger: Wie mache ich Anmerkungen, in Büchern, die mir nicht gehören?

Ich bin mit dem Grundsatz erzogen worden, dass man in Bücher nicht hineinschreibt. Und selbst in den modernen Malbüchern kostet es mich Überwindung, einen Stift aufzusetzen.
Zudem konsumiere ich die meisten Bücher aus der Bücherei.
Hier stelle ich zwei Methoden vor, die keinen Schaden an den Büchern anrichten und zudem noch plastikfrei sind.

Notizen auf Karteikarten

Buch mit Karteikarte als Lesezeichen

Die erste Methode hört sich ganz altmodisch an. Ich mache mir Notizen auf Karteikarten. Wie funktioniert das? Ich richte mir zu Beginn eines Buches ein Karteikarte (bevorzugt A6), die ich mit dem Titel des Buches beschrifte, um sie später nicht mit andern Karten zu verwechseln. Diese Karte verwende ich als Lesezeichen. Und dann brauche ich noch einen Stift in der Nähe meines Leseplatzes. Ich halte dann auf der Karte meine Anmerkungen fest. Zum Beispiel: S134 Zitat übers Lesen“. Wenn ich später etwas über das Buch schreiben will, hilft mir diese Stichwortsammlung, die richtigen und wichtigen Stellen wiederzufinden.
Einen Vorteil haben Karteikarten noch, ich kann sie in einem Kästchen sammeln und habe die Notizen auch Jahre später noch zur Verfügung. Nach Titeln oder Autoren geordnet ermöglichen sie mir auch eine Übersicht meiner Lektüren.
Bei Ratgebern kann man mit dieser Methode auch gleich eine ToDo-Liste erstellen, welche Dinge man noch ausprobieren will oder welche Informationen man noch im Internet nachschlagen will.
Manchmal brauche ich für ein Buch auch mehrere Karten, diese nummeriere ich und halte sie mit einer Büroklammer zusammen. Wobei nur eine mehr als Lesezeichen verwendet wird, die anderen schon am Schreibtisch abgelegt sind.

Auf die Idee mit den Karteikarten bin ich gekommen, weil ich noch einen riesigen Vorrat zuhause habe, um diverse historische, versandete Romanprojekte zu strukturieren.
Wenn du keine Karteikarten kaufen willst, kannst du diese Methode trotzdem zum Beispiel mit einseitig bedrucktem Schmierpapier praktizieren. Einfach zweimal durchschneiden, schon hast du ein A6 Format, das wunderbar in alle Bücher passt.

Minilesezeichen

Minilesezeichen

 

Wenn dir das mitschreiben der interessanten Stellen, aber zu mühsam ist, empfiehlt sich noch eine andere Methode. Du kennst sicher die bunten kleinen Klebelesezeichen, die zwar praktisch aber nicht plastikfrei sind. Du kannst dir auch kleine Papierstreifen selbst aus Schmierpapier schneiden (empfohlenes Format ca. 6 x 2,5cm) Die hältst du mit einer Schnur oder einem Gummiringerl zusammen und legst sie bei Bedarf einfach in das Buch, möglichst in den Buchrücken einklemmen, damit sie nicht leicht hinausfallen. Wenn du sorgsam mit deinem Buch umgehst, wird diese lose Markierung ausreichen, gerät es aber in quirlige Kinderhände, kommt diese Methoden an ihre Grenze. Hier könntest du dir zur Sicherheit noch Seitenzahlen auf die Papierstreifen schreiben.

Oder du bastelst dir schöne Lesezeichen im Origamistyle:
http://www.smarticular.net/einfache-origami-anleitungen/

Origamiecken als Lesezeichen

Besser nicht

Auf jeden Fall sind diese Methoden buchfreundlicher als das von mir jahrelang in eigenen Büchern praktizierte Eselohrenbiegen.

Was bei mir nicht funktioniert hat, ist Notizen wie es sich gehört, in ein Notizbuch zu schreiben. Das ist daran gescheitert, dass ich das Notizbuch nicht immer dabei gehabt habe oder es mir zu mühsam war, es in der U-bahn auszupacken.

Was funktioniert bei dir?