Als Hausfrau kann ich nicht mehr über das Kantinenessen schimpfen, sondern muss von meinen eigenen Kochkünsten leben. Ich lasse mir vom Biohof Adamah die Grundstoffe liefern. Sohnemann bringt sie mit seinem Laufwagerl von der Wohnungstür in die Küche, was schon einmal den halben Vormittag dauert. Den restlichen Vormittag verbringe ich damit, die Kochbücher zu studieren und zu entscheiden, welche Gerichte ausprobiert werden. Denn mit manchen Gemüsesorten habe ich mich noch nie zuvor beschäftigt (z.B.: Schwarzwurzel). Adamah schickt zwar Rezepte mit, aber nicht für alle gelieferten Gemüsearten und meist sind sie nicht besonders raffiniert.
„Vegetarisch“ von Maddhur Jaffrey
Zuerst greife ich daher zu „Vegetarisch“ von Maddhur Jaffrey, meiner Bibel. Die indischstämmige Autorin hat Rezepte aus aller Welt gesammelt. Viele der Gerichte sind indisch, alle sehr aromatisch. Es empfiehlt sich, ein Sortiment an indischen Gewürzen Zuhause zu haben. Die Rezepte sind nach Gemüsesorten sortiert, was sich im Kombination mit meinem Gemüsekistl als äußerst praktisch erweist. Das vegetarische Chili ist derzeit mein Lieblingsrezept. Da es einfach zuzubereiten ist und eine lange Kochzeit hat, eignet es sich hervorragend für Gäste.
„Österreich Vegetarisch“ von Katharina Seiser und Meinrad Neukirchner
Das Christkind brachte mein zweites Standardwerk: „Österreich Vegetarisch“ von Katharina Seiser und Meinrad Neukirchner. Die Rezepte sind ein wenig auf schick getrimmt, aber diesem Schick kann man zur Vereinfachung auch weglassen und man hat noch immer ein brauchbares Rezept eines österreichischen Klassikers. Wer die österreichische Küche kennt, den wird es nicht verwundern, dass viele Süßspeisen in dem graphisch sehr ansprechenden Buch gesammelt wurden.
„Kochen für Schnellos“ von Oliver Hoffinger
Als ich 1996 begonnen habe vegetarisch zu essen, gab es den Trend zum Grünfutter noch nicht. Es gab auch nicht viele vegetarischen Kochbücher, daher besitze ich auch etliche „normale“ Kochbücher. Es ist halt nur schade, dass man mehr als die Hälfte der Rezepte umsonst kauft.
Ich mag zwar auch Jamie Oliver, aber ein richtiger Fan bin ich vom sympathischen Österreicher Oliver Hoffinger, der eine Kochshow auf Puls 4 hat. Seine Rezepte sind auch online zu finden. Ich besitze sein Werk „Kochen für Schnellos“, das den griffigen Untertitel „gut, günstig & genial“ trägt. Ein Schnello soll jemand sein, der kochtechnisch unerfahren, faul ist oder wenig Zeit aufwenden will. Die Rezepte sind entsprechend praktisch.
„Die Walleczek Methode, das Kochbuch“ von Sasha Walleczek
Obwohl ich nicht abnehmen will, schätze ich die Rezepte der strengen Diätdomina Sasha Walleczek, weil sie ernährungstechnisch vernünftig zusammengestellt, einfach zu kochen und auch gut sind. Ich besitze „Die Walleczek Methode, das Kochbuch“. Die sommerlichen Ruccola-Tomatennudeln hat jeder unserer Freunde schon einmal bei uns gegessen. Durch dieses Rezept sind wir dazu übergegangen ausschließlich die viel geschmackvolleren Vollkornnudeln zu verwenden, was uns nur mehr auffällt, wenn wir woanders Nudeln zu essen bekommen.
Heute beginnt die Fastenzeit und mein Ehemann hat mich heuer herausgefordert. Ich werde also, sowie er auch, heuer nichts Süßes essen. Voriges Jahr hab ich ihn noch wegen seiner seltsamen Ausnahmeregelungen aufgezogen (selbst gebackene Mehlspeisen sind ausgenommen, und auch Mehlspeisen, die ein Familienmitglied zu irgendeinem Anlass gebacken hat. Und da er eine große Familie hat und es viele Anlässe gibt, war da nicht viel zu fasten).
Ich muss gestehen, ich fürchte mich schon ein wenig vor dem Schokoentzug.