Doris Knecht kann recht unterhaltsam sein, aber nur in ihren Kolumnen (z.B.: „So geht das!: Wie man fidel verspiessert“). Die gute Frau hat Zwillinge und scheut sich nicht, über die Kinder zu schreiben. Eine Freundin von mir, die selbst zwei Kinder hat, findet es nicht richtig, wie Knecht ihre Kinder bloß stellt. Sie mag die Art nicht, wie Knecht zum Beispiel sich beschwert, dass sie ihr Kinder nicht arbeiten lassen, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz im Wohnzimmer sitzt. Sie kritisiert dass Knecht nicht sieht, dass die nervenden Kinder ihre eigenen Schuld sind. Entweder muss sie sich ein Arbeitszimmer oder eine Kinderbetreuung suchen. Sitzt sie dort einfach still herum, werden die Kinder immer wieder auf sie zukommen.
Gleichzeitig war es für mich als Neomutter befreiend zu lesen, dass auch anderen Müttern die Kinder auf die Nerven gehen. Als ich bevor ich Mutter wurde Knechts Kolumnen gelesen habe, war ich der Meinung, diese Frau sollte keine Kinder haben. Jetzt weiß ich, dass man als Mutter sehr gemischte Gefühle haben kann. Aber diese so dermaßen in die Öffentlichkeit tragen, muss nicht sein.
Bitte nicht „Gruber geht“ von Knecht lesen. Hier wird über Kinder nur bewusst zynisch geschrieben und es gibt eine Fehlgeburt. Nicht schön.
Wenn die Kolumnen gefallen, mögen sie vielleicht auch die Ansichten einer Mama einer anderen Generation. Christine Nöstlingers „Best of Mama“ enthält 150 Glossen über das Alltagsleben als Frau und Mutter. Wenn bei Nöstlinger jemand vorgeführt wird, dann ist es sie selbst. Auf liebesvoll ironische Weise macht sie sich über sich selbst lustig und entlarvt dabei den einen oder anderen Missstand in unserer Gesellschaft. Ein weitere Vorteil ist, dass die Glossen immer nur etwas über eine Seite lang sind, und damit leicht zu merken und zu lesen. Außerdem ist es für eine junge Mutter wichtig sich schon auf die wunderbaren Kinderbücher der Nöstlinger einzustimmen.